Ergänzungen zum Buch und zur CD-ROM "Der goldene Schlüssel" (1. Auflage)
Stand: März 2016
Bei der 2. Auflage sind die unten aufgeführten Änderungen bereits berücksichtigt.
Buch, S. 62
S. 62, 4. Abschnitt, letzte Zeile:
Garten (Der Fettdruck bei dem G ist wichtig, als Hinweis darauf, dass an dieser Stelle der Geschichte das G neu eingeführt wird.)
Buch, S. 91
Mit dem Text neben der 2. Melodiezeile ist gemeint:
In der 4. und 5. Strophe wird bei Zeile 4 die Melodie der vorhergehenden Zeile wiederholt.
Es sei noch erwähnt, dass ich den Text dieses Liedes in einigen meiner zweiten Klassen
auch auf die Geburtstagskarten der Kinder schrieb, wobei es in der 5. Strophe dann natürlich hieß "wünsche ich Dir".
CD-ROM, (03)
Buchstabenbilder, 01 Hinweise zur Einführung der Buchstaben, S. 2, 10. Zeile:
GA 294, 1. und 5. Vortrag
CD-ROM, (03)
Buchstabeneinführung, 01 Hinweise zur Einführung der Buchstaben, S. 3., letzter Abschnitt und
CD-ROM, (04)
Schreibepochen 2. Klasse, 1 Schreiben 2. Klasse, S. 1, 1. Abschnitt, die letzten 5 Zeilen ("Wir haben die Buchstaben..."):
Es gibt sicherlich didaktische
Gründe, die dafür sprechen, die Buchstaben - wie in den "Hinweisen zur
Einführung..." empfohlen - solange als Laute zu sprechen und nicht ihre
Alphabet-Namen zu verwenden, bis die Kinder zu einer gewissen Sicherheit im
Lesen gekommen sind. Rudolf Steiner wies allerdings darauf hin, dass die
alphabetischen Buchstabenbezeichnungen eine tiefergehende Bedeutung haben
und dass es von daher wichtig sei, dass die Kinder diese auch von
vornherein auch kennenlernen. In einem am 18. April 1923 in Dornach
gehaltenen Vortrag (in GA 306) sprach er über das Lesenlernen und führte
dabei Folgendes aus:
"Am meisten schaden die
einseitigen Illusionen, diese fixen Ideen, die man sich macht; das oder
jenes soll so oder so geschehen. Man ist zum Beispiel so ungeheuer stolz
darauf, daß so im Laufe des 19. Jahrhunderts, aber schon im 18. Jahrhundert
vorbereitet, die alte Buchstabiermethode übergegangen ist in die
Lautiermethode und dann in die Normalwörtermethode beim Lesenlernen. Und
weil sich die Leute heute schämen, das Alte irgendwie noch zu
respektieren, so wird man ja heute kaum noch einen Menschen finden, der
schwärmen würde für die alte Buchstabiermethode. Er wäre ein dummer Kerl
nach Ansicht der Gegenwart, das gibt es ja nicht - also darf er nicht mehr
schwärmen für die alte Buchstabiermethode. Die Lautiermethode, aber auch
die Normalwörtermethode werden angewendet. Man ist sehr stolz auf die
Lautiermethode, wo dem Kinde der Lautcharakter beigebracht wird. Das Kind
lernt nicht: das ist ein P oder das ist ein N oder das ist ein R, sondern
es lernt alles auszusprechen, so wie es im Worte drinnen lautet. Nun ja,
das ist ganz gut. Die Normalwörtermethode ist auch gut, wo man manchmal von
ganzen Sätzen ausgeht, wo man dem Kinde den Satz bildet, dann erst
analysierend zu dem Worte und dem einzelnen Laut geht. Aber schlimm ist es,
wenn diese Dinge schrullenhaft werden. Die Gründe für alle drei Methoden,
sogar für die alte Buchstabiermethode, die Gründe sind alle gut, sind alle
geistreich - es läßt sich nicht leugnen, daß die Dinge alle geistreich
sind. Aber woher kommt es, daß sie geistreich sind? Das kommt von dem
Folgenden. Denken Sie, Sie haben einen Menschen nach der Photographie
gekannt und immer en face gesehen. Da haben Sie halt so irgendeine
Vorstellung von dem Menschen. Jetzt kriegen Sie einmal ein Bild in die
Hand, und es sagt einer: Das ist das Bild von dem Menschen. - Das Bild ist
nun ein Profilbild. Sie werden sagen: Aber nein, das ist doch ein ganz falsches
Bild! Der Mensch schaut ja ganz anders aus: Hier das Bild en face, das ist
das richtige Bild, das andere ist ganz falsch. - Es ist das Bild desselben
Menschen in diesem Falle, aber es ist von der anderen Seite aufgenommen.
Und so ist es im Leben immer - die Dinge im Leben müssen überall von den verschiedensten
Seiten betrachtet werden. Man kann sich ja zwar in irgendeinen einseitigen
Standpunkt verlieben, weil er sehr geistreich sein kann, man kann seine
guten Gründe haben, man kann die Buchstabiermethode, die Lautiermethode,
die Normalwörtermethode verteidigen, und der Gegner wird einen nicht
widerlegen können, weil man ja nur an seine eigenen Gründe
selbstverständlich glaubt. Das ist gut möglich, daß die besten Gründe
vorgebracht werden, aber: Es sind Einseitigkeiten. In der Lebenspraxis
müssen die Dinge eben immer von den verschiedensten Seiten angegriffen
werden.
Wenn man schon einmal aus
dem malenden Zeichnen, dem zeichnenden Malen heraus die Formen gewonnen
hat und wenn man dann übergegangen ist dazu, daß man allerdings jetzt ganz
gut tut, eine Art Lautier- oder Wörtermethode zu pflegen, damit man das
Kind nicht so sehr sich an die Einzelheiten verlieren läßt, sondern es hinlenkt
zum Ganzen, so ist doch wiederum dem materialistischen Zeitalter eines
abhanden gekommen, und das ist das Folgende: Der Laut als solcher, das einzelne
M, das einzelne P, das ist eben auch etwas. Und es kommt darauf an, daß,
wenn der Laut im Wort drinnen ist, er schon den Weg nach der Außenwelt
genommen hat, da ist er schon übergegangen in die materiell-physische Welt.
Das, was wir in der Seele haben, sind nämlich die Laute als solche, und das
hängt sehr stark ab von der Art und Weise, wie unsere Seele beschaffen ist.
Indem wir buchstabieren, sprechen wir, wenn wir das M ausdrücken wollen,
eigentlich EM. Der Grieche tat das nicht, der Grieche sprach MY. Das heißt:
er setzte den Hilfsvokal nach dem Konsonanten, wir setzen ihn vorher. Wir
bekommen den Laut heute in Mitteleuropa, indem wir vom Vokalischen zum
Konsonantischen den Weg nehmen. Denselben Laut bekam man in Griechenland,
indem man den umgekehrten Weg ging. Das weist hin auf die Seelenverfassung,
die da zugrunde liegt."
Das Seelische, das
sich in den alphabetischen Bezeichnungen ausdrückt, erfasst man jedoch
nicht mit der Normalwörtermethode. "Mit
der Normalwörtermethode erfaßt man nur das Körperlich-Leibliche. Mit der
Lautiermethode kommt man schon dem Seelischen nahe, und - horribile dictu -
ja, es ist schrecklich zu sagen: Mit der Buchstabiermethode kommt man ganz
ins Seelische hinein. Das Letzte ist selbstverständlich heute noch
Idiotismus, aber seelischer ist es zweifellos; nur ist es nicht unmittelbar
anzuwenden. Man muß es mit einer gewissen pädagogischen Geschicklichkeit
und Praxis, mit künstlerischer Pädagogik an das Kind heranbringen, so daß
das Kind nicht dressiert wird, den Buchstaben konventionell auszusprechen,
sondern daß es das Entstehen des Buchstabens erlebt, was ja in seinen
Bildekräften liegt, was es da wirklich hat."
Diese Ausführungen beziehen
sich, wie gesagt, auf das Lesenlernen. Zur Einführung der Buchstaben heißt
es in demselben Vortrag weiter vorn:
[Wenn Sie dem Kind einen Mund hinzeichnen, wird es Ihnen sagen:]
"Das ist ein Mund! Und jetzt können Sie das Kind nach und nach dazu führen,
daß Sie ihm sagen: Nun sprich einmal Mmmund; laß das letzte weg. Sie führen
das Kind dazu, nach und nach zu sagen mmm. Und jetzt sagen Sie zu ihm: Nun
wollen wir einmal dasjenige aufmalen, was du da gemacht hast. Wir haben was
weggelassen: [Eine stilisierte Oberlippe wird gezeichnet.] Und nun machen
wir es einfacher: [Ein M wird angezeichnet.] Es ist ein M daraus geworden."
Vermutlich ist das im letzten Satz genannte "M" als "Em" zu lesen.)
In ähnlicher Weise stellte
Rudolf Steiner im 1. Vortrag des Methodisch-Didaktischen Kurses, am 21.
August 1919 in Stuttgart gehalten (in GA 294) die Einführung des F dar. In
den anderen pädagogischen Vorträgen, in denen er über die Einführung der
Buchstaben sprach, ist, soweit ich feststellen konnte, der Weg vom Laut (etwa
mmm oder fff) zur alphabetischen Bezeichnung nicht explizit ausgeführt.
Entsprechend dieser
Ausführungen schreibt Brigitte Kraker von Schwarzenfeld, Waldorflehrerin,
Heilpädagogin, LRS-Förderlehrerin und Methodik-Dozentin am
Waldorflehrer-Seminar Freiburg, in einem insgesamt anregenden Aufsatz zum
Thema "Schreiben und Lesen in der 1. Klasse" (online unter
http://www.lernberatung-individuell.de/veroeffentlichungen.html):
"Für die Kinder denen die Buchstaben lange fremd blieben, war das
konsequente Buchstabieren eine Hilfe. Die Buchstaben blieben nicht Zeichen
für beliebige zu produzierende Geräusche, sondern das M, das P wurden zu
etwas Konkretem (wie R. Steiner sagt), mit dem sie sich empfindend
verbinden konnten. Bei der Buchstabeneinführung würde ich empfehlen, von
Anfang an zu sagen: "Der Buchstabe heißt ,EM' und klingt ,Mmm'."
Diese Empfehlung erscheint mir beherzigenswert.
In meinen vier ersten Klassen habe ich, in Unkenntnis der zitierten
Ausführungen von Rudolf Steiner, die alphabetischen Buchstabennamen erst
recht spät eingeführt. Wobei ich allerdings nicht die Erfahrung gemacht
habe, dass den Kindern "die Buchstaben lange fremd blieben"; ich habe es so
erlebt, dass sie durch die bildhafte Einführung "die Entstehung des
Buchstabens erlebten" - wie Rudolf Steiner es in dem zitierten Vortrag als
notwendig beschreibt - und sie sich dadurch durchweg mit den Buchstaben gut
verbinden konnten.
CD-ROM, (06)
Die Anfänge des Rechnens, S. 7, 4. Abschnitt, Zeile 18:
Torquay, 16.8.1924 und 20.8.1924 (Fragenbeantwortung)
CD-ROM, (09)
Formenzeichnen Klasse 4, S. 27 unten: "wenn man sich die eine um 90° gedreht denkt" entfällt.
Allgemein ist zum Formenzeichnen der 4. Klasse zu sagen, dass es bei der Vielzahl der Epochen,
die in diesem Schuljahr zu geben sind, kaum möglich sein wird - wie es die Unterlagen auf der CD-ROM nahelegen -,
mehrere Formenzeichen-Epochen unterzubringen. So wertvoll gerade die Arbeit an den Flechtmustern für die Entwicklung der Kinder ist
(s. dazu den Aufsatz im Buch, S. 213ff) und so wünschenswert es von daher wäre, die Kinder ausgiebig solche Formen zeichnen zu lassen,
wird man es in der Regel doch bei einer Epoche belassen müssen. Vielleicht legt man sie gleich auf den Beginn des Schuljahres -
sie ist nach meinen Erfahrungen hervorragend geeignet, um die Schüler wieder ins Schulische hereinzuholen.
Die auf der CD dokumentierten Aufgaben kann man ja verwenden, um sich eine für die jeweilige Klasse geeignete Aufgabenfolge
zusammenstellen bzw. um sich zu eigenen Aufgabenstellungen anregen zu lassen. Wenn man es einrichten kann, noch eine
(kürzere, vielleicht zweiwöchige) zweite Epoche zu geben, würde ich diese eher in das letzte Quartal legen,
dann vielleicht etwas systematischer aufgebaut, unter Einbeziehung der Punktmuster, wie R. Kutzli das in seinem Übungsbuch entwickelt.
(Entsprechende Aufgaben finden sich auf der CD, "Formenzeichnen Klasse 4", ab Seite 17.) Es wäre auch denkbar,
das 5. Schuljahr mit einer solchen Epoche zu beginnen; ich habe in meinen letzten beiden Klassen gute Erfahrungen damit gemacht.
CD-ROM, (11)
Elternarbeit zum Thema "Film und Fernsehen": S. 1, 5. Abschnitt, Zeile 4, nach "mit der Fotografie beginnt die virtuelle Realität":
Auf Elternabenden wird kaum Raum sein, auf das Thema "Fotografie" näher einzugehen;
so wird man es als Lehrer vielleicht bei einem Hinweis darauf belassen.
CD-ROM, (13)
Anleitung zum Falten von Transparentsternen: Es sei noch nachgetragen, wie diese Anleitung entstand:
Zu Beginn der Adventszeit faltete ich mit den Kindern meiner Klassen (ab der 2. Klasse) Transparentsterne.
Teils zierten die entstandenen Sterne die Fenster des Klassenraumes,
teils durften sie von den Kindern mit nach Hause genommen werden. Viele Kinder wollten zuhause gern weitere Sterne basteln.
Als Hilfe für die Eltern erstellte ich die "Anleitung". Mit den Kindern einer dritten Klasse hatte ich einen Verkaufsstand
auf dem Adventsbazar, auf dem wir Transparentsterne, die wir zuvor in der Klasse gefertigt hatten, verkauften.
Von den Kindern, die Stand-dienst hatten, wurden am Stand weitere Sterne hergestellt.
Wir verkauften daneben auch Transparentpapier in verschiedenen Farben, das wir im Großhandel günstig eingekauft hatten;
eine Kopie der Anleitung gab es kostenlos dazu.
Die Ergänzungen März 2016 zum Download
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